Danke – manche Menschen geben einem das Gefühl, das Richtige zu tun. Man muss dafür nur “man selbst” sein und von seinen Erfahrungen, Werten und Ängsten frei erzählen. … Foto: D. H.

Nun legte ich eine Woche lang Pause von diesem Blog ein. Nicht etwa, weil mir die Ideen fehlen oder die Themen ausgingen – ganz im Gegenteil. Sondern ganz bewusst, um Zeit für mich zu gewinnen.

Selbstzweifel prägten die vergangenen Tage. Ich kannte (Fasten-)Depressionen bereits von vorherigen Versuchen des Verzichts. Jedoch sind mir solche Auswirkungen, in dieser Intensität, bisher fremd.

Woran liegt das?

Ganz sicher nicht daran, dass mir Fleisch fehlt. Wenngleich ich zugeben muss, dass mir der Geruch von Curry-Wurst am vergangenen Freitag im niedersächsischen Calberlah schon das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Auch Alkohol fehlt mir nicht, genauso wenig wie das Smartphone oder Süßes.

Woran liegt es dann?

Ich kann nur mutmaßen. Ich denke sehr viel nach. Die letzten Wochen waren turbulent. Ich musste einen heftigen Verlust hinnehmen, der mein ganzes Leben auf den Kopf stellte und unter dem ich noch immer sehr leide. Nach Außen hin wirkt es so, als sei alles in bester Ordnung. Aber im Inneren, dann, wenn ich allein bin, tut es unfassbar weh. Was mir bleibt, ist nach Auswegen und Ablenkung suchen.

Die finde ich, indem ich nachdenke. Faste ich richtig? Bin ich zu viel “in mir”, zu egoistisch? Habe ich nicht ganz andere Baustellen als “mich selbst”?

Ich kam zu dem Schluss, dass ich einige Menschen in meiner Umgebung vernachlässigt hatte. Wer hat unter mir gelitten? Unter wem habe ich gelitten? Und vor allem: Was kann und muss ich tun, um Dinge wieder zu glätten? Diese Gedanken, sie haben mich sehr beschäftigt.

Eine Lösung fand ich nicht. Bis vor einigen Stunden. Ich fuhr nach Hamburg, zu einem Menschen, an dem ich diese Fragen Stück für Stück abarbeiten könnte. Ich tat … nichts. Ich erzählte von dem, was mich bewegt,.der Zeit des Verzichtens, dem Zugewinn für mich. Ich tat das ohne eine Absicht oder einen Hintergedanken. Kurzum: Ich war einfach ich selbst.

Ein Strauß Blumen fungierte als Türöffner. Er war als einfache, kleine und nette Geste gedacht. Nicht mehr, nicht weniger. Ein Strauß Blumen fungierte nicht nur als Türöffner, sondern auch als Stimmungsgarant. Wir führten ein Gespräch, wie gesagt ohne jeden Hintergedanken meinerseits.

Erst einige Stunden später bemerkte ich, dass ich sie erreicht hatte. Meine Ansichten, Ideen und Wünsche hatten etwas in ihr bewegt. Und wieder diese Frage: Was kann und muss ich tun, um Dinge wieder zu glätten? Die Antwort liegt nun auf der Hand. Ich mache ganz genau so weiter.

Ich frage Gott im Gebet. Ich bete so lange weiter, bis etwas passiert. Und das wichtigste: Ich bin ich selbst! Ganz egal, welche Fehler ich bisher gemacht habe, was falsch gelaufen ist. Gott und die allermeisten Menschen verzeihen meine Fehler und nehmen mich an, wie ich bin. Und das ist gut. Meine Entscheidungen sind gut. Genauso, wie das, was ich tue.

Die Schmerzen in meinem Inneren bleiben und werden mich auch weiterhin eine Zeit lang begleiten. Was aber auch bleibt: Die Erkenntnis, zumindest den richtigen Weg zu erkennen. Danke!!!