Christen verzichten seit dem vierten Jahrhundert während der Fastenzeit auf Fleisch. Eine gute Tradition!

Fleisch – einer der Klassiker beim Fasten. Warum eigentlich? Nun, die Enthaltung von Fleischspeisen dient dem Gedenken an die Kreuzigung Christi. Seit dem vierten Jahrhundert gilt die 40-tägige Fastenzeit, weshalb der komplette Verzicht auf Nahrung nicht mehr möglich war. Also musste eine Einschränkung her. Ich kann mir gut vorstellen, dass es damals relativ einfach war, auf Fleisch zu verzichten. Schließlich galten tierische Produkte als Luxus-Güter.

Aber heute? “Ich wüsste gar nicht, was ich morgens aufs Brot essen sollte”, berichten manche Leute. Die Scheibe Wurst, sie ist integraler Bestandteil unserer Esskultur geworden. Gerade dann, wenn man aus einem Ort kommt, dessen Lebensader die Produktion von Wurst- und Fleischwaren darstellt. Aber genau das ist der Punkt. “Ich wüsste gar nicht, was…” Der Denkmechanismus beginnt. Welche anderen Möglichkeiten gibt es eigentlich? Was esse ich zum Beispiel im Imbiss? Wie kann ich meine Kochgewohnheiten umstellen? Oder aber auch: Wie führe ich meinem Körper die ausreichende Menge Proteine zu?

Der Denkmechanismus ist in vollem Gange. Der Mensch sucht sich Substitutionen und beginnt, sich bewusst mit seinem Lebensstil auseinander zu setzen. Ich kenne den Verzicht auf Fleisch aus früheren Jahren und anderen Phasen meines Lebens. Manchmal kommen Situationen, in denen es schwer wird, gerade als passionierter Fleischesser. Auf der Kirmes zum Beispiel. Bratwurst? Geht nicht! Gyros? Geht nicht! Was also dann? Selbst die Welt des einfachen, schnellen Konsums bietet jede Menge andere Möglichkeiten: Crepês, gebackene Pilze, Pommes Frites, Obst …

Wir leben in einer Gesellschaft des Überflusses, vor allem, was das Angebot an Nahrungsmitteln angeht. Nur nutzen wir es viel zu selten. Warum also nicht von Zeit zu Zeit nach etwas Neuem Ausschau halten?